Eine neue EU-Richtlinie soll dafür sorgen, dass besonders kleine und mittelständische Unternehmen künftig besser vor willkürlichen Zahlungsverzögerungen geschützt sind. Wer künftig seine Rechnung nicht innerhalb von 60 Tagen begleicht, dem drohen Verzugszinsen und eine Inkassopauschale.
Auf diese Weise will die EU dafür sorgen, dass der Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr eingedämmt wird. Damit ansonsten gesunde Unternehmen mit dünner Kapitaldecke angesichts hoher Außenstände nicht die Segel streichen müssen.
Die EU-Richtlinie muss bis spätestens März 2012 in nationales Recht umgesetzt werden. Dann gelten für im EU-weiten Geschäftsverkehr einheitliche Zahlungsfristen.
Überblick über die Regelungen
- Behörden müssen Rechnungen innerhalb von 30 Tagen zahlen.
- Unternehmen müssen Rechnungen innerhalb von 60 Tagen begleichen.
- Unternehmen dürfen abweichende Zahlungszeiträume untereinander frei vereinbaren, so lange es sich dabei um keine grobe Benachteiligung handelt.
- Gläubiger dürfen automatisch Verzugszinsen und eine Inkassopauschale in Höhe von 40 Euro berechnen.
Hintergrund dieser lang erwarteten Gesetzesinitiative ist die weit verbreitete schlechte Zahlungsmoral, die vielen Unternehmerm in Europa zu schaffen macht.
Umfrage “Forderungsmanagement”
Auf startup-erfolg läuft übrigens noch bis zum 19. Mai 20011 eine Online-Umfrage “Schlaglich Forderungsmanagement”. Ziel der Umfrage ist es, ein eigenes, aktuelles Bild über Zahlungsmoral und Möglichkeiten, sein Geld einzutreiben, zu bekommen. Unter allen Befragungsteilnehmern, verlose ich eine Kaffeepadmaschine von WMF. Also: Schnell noch teilnehmen.
Grundvoraussetzungen für einen rechtzeitigen Zahlungseingang
Die meisten Unternehmer und Selbstständigen in meinem persönlichen Umfeld ärgern sich regelmäßig über spät zahlende Kunden – und schreiben doch keine Mahnung. Sei es der Inhaber einer kleinen Druckerei, der auf weitere Folgeaufträge hoffend, den säumigen Kunden lieber nicht behelligen will… Sei es die Architektin, die einfach Skrupel hat, ihren Bauherren mit Post vom Anwalt zu erschrecken…
Besonders bei Groß- oder Stammkunden drücken kleine und mittelständische Unternehmen gern mal ein Auge zu – auf ihre eigenen Kosten! Denn wenn aus dem Außenstand erst ein Zahlungsausfall geworden ist, wird es für einen selber schnell geschäftskritisch…
Wenn du solche Zustände in deinem Unternehmen (künftig) vermeiden willst, helfen 2 Dinge:
- eine zeitnahe, fehlerfreie Rechnungserstellung,
- ein systematisches Forderungsmanagement, das konsequent angewendet wird.
Beide Themen werde ich demnächst mal etwas ausführlicher beleuchten…
Bildquelle: Flickr, albert ag